Raus aus der Nasenspray-Sucht


Freiheit für die Nase
Junge Frau im Freien benutzt ein Nasenspray.
mauritius images / Iurii Maksymiv / Alamy / Alamy Stock Photos

Mit Nasenspray bekommt man verstopfte Nasen ruckzuck wieder frei. Die Sache hat allerdings einen Haken: Wer das Spray zu lange benutzt, kann davon abhängig werden. Wie lässt sich das vermeiden und, vor allem, was kann man tun, wenn es dazu gekommen ist?

Wirkstoffe verengen die Blutgefäße

Abschwellende Nasensprays sind hocheffektiv. Mit den Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin verengen sie die Blutgefäße in der Nase. Dadurch schwellen die Schleimhäute ab, und die Nasenatmung wird wieder möglich.

So weit, so gut. Wäre da nicht das Problem mit der Abhängigkeit. Denn werden abschwellende Nasensprays länger als eine Woche angewendet, können sich die Schleimhäute an die gefäßverengenden Wirkstoffe gewöhnen. Es kommt zu einer dauerhaften Schwellung, die Rhinitis medicamentosa genannt wird. Für eine freie Nase müssen die Betroffenen dann immer häufiger sprayen. Neben der körperlichen Abhängigkeit droht die psychische Sucht: Ist das Nasenspray einmal nicht zur Hand, kommt es zu Panik und Angstgefühlen.

Um dies zu vermeiden, hilft Vorbeugung. Das bedeutet, abschwellende Nasensprays nicht länger als sieben Tage lang anzuwenden. Außerdem raten Expert*innen dazu, ein konservierungsmittelfreies Präparat zu nehmen. Denn Konservierungsmittel wie Benzalkoniumchlorid können die Nasenschleimhaut reizen und die Schwellung noch verstärken.

Kalter Entzug oder Ein-Loch-Methode

Wenn es zu einer Nasenspray-Abhängigkeit gekommen ist, gibt es prinzipiell drei Wege aus der Sucht. Dabei ist es sinnvoll, sich ärztlich beraten zu lassen.

  • Kalter Entzug. Das Nasenspray plötzlich komplett abzusetzen, erfordert sehr viel Willenskraft. Am ehesten gelingt dies in der Anfangsphase der Nasenspray-Sucht. Leider klappt der kalte Entzug in vielen Fällen nicht.
  • Kontinuierliches Ausschleichen. Eine sanftere Variante, um vom Nasenspray loszukommen, ist das langsame Ausschleichen. Dabei benutzt man das Spray immer seltener. Hilfreich ist, dazu eine Art Tagebuch zu führen, also jedes Sprayen zu notieren.
  • Ein-Loch-Methode. Dieses Vorgehen ist eine Form des kontinuierlichen Ausschleichens. Man entscheidet sich für ein Nasenloch, das weiterhin mit dem Spray behandelt wird und die Nasenatmung aufrechterhält. Das andere Nasenloch wird nicht gesprayt und auf diese Weise entwöhnt. Wenn das gut klappt, kann man nach einigen Tagen oder Wochen das Nasenspray auch im zweiten Nasenloch reduzieren und schließlich komplett absetzen.

Bei allen Varianten des Entzugs können unterstützende Maßnahmen helfen. Dazu gehört z. B., dexpanthenolhaltige Nasensalben auf die Nasenschleimhäute zu schmieren oder Nasensprays auf Meerwasserbasis zu verwenden. Auch Kortison-Nasensprays können bei der Entwöhnung helfen. Sie dämmen die Entzündung in der Nasenschleimhaut ein und führen damit zu deren Abschwellen.

Oft wird im Internet empfohlen, auf niedrig dosiertes Nasenspray für Kinder umzusteigen. Expert*innen zufolge ist das keine Option. Denn auch die geringere Dosierung kann Erwachsene in der Abhängigkeit halten.

Auf gefäßverengende Wirkstoffe verzichten

Insgesamt braucht man für die Entwöhnung viel Geduld. In manchen Fällen dauert es bis zu einem Jahr, bis die Betroffenen von ihrer Rhinitis medicamentosa genesen sind. Und wer einmal unter der Nasenspray-Sucht gelitten hat, sollte in Zukunft auf gefäßverengende, abschwellende Nasensprays verzichten. Zu groß ist die Gefahr, dass auch bei kurzer Nutzung die Abhängigkeit wieder einsetzt.

Quelle: pta heute, Deutsche Apotheker Zeitung

Wir sind für Sie da

Öffnungszeiten

Mo 07:30 bis 19:00
Di 07:30 bis 19:00
Mi 07:30 bis 13:00 | 14:00 - 18:00
Do 07:30 bis 19:00
Fr 07:30 bis 18:00
Sa 09:00 bis 12:00
wechselnder Dienstplan, Auskunft auf Anfrage

Nutzen Sie die Vorteile der Kundenkarte

Jetzt online reservieren

News

Mundverkleben: Gefährlicher Trend
Frau liegt mit einem Pflaster über dem Mund im Bett. So soll die Mundatmung verhindert und die Schlafapnoe reduziert werden

Gegen Schlafapnoe und Schnarchen

Gesundheitstipps aus den Sozialen Medien sind mit großer Vorsicht zu genießen. Das gilt auch für den neuen Trend, der angeblich gegen Schlafapnoe und Schnarchen helfen soll: das Verkleben des Mundes.    mehr

Andere Ernährung kann helfen

Junge Frau lindert ihre Bauchschmerzen mit einer roten Wärmeflasche.

Erfahrungen bei Endometriose

Schmerzmittel, Operation und hormonunterdrückende Medikamente – das sind die gängigen Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose. Doch offenbar kann auch eine Ernährungsumstellung helfen, die Beschwerden der betroffenen Frauen zu lindern.   mehr

So schlafen Schichtarbeiter besser

Mann liegt mit Schlafmaske im Bett.

Erst Lichtdusche, dann Sonnenbrille

Viele Schichtarbeiter leiden unter Schlafproblemen und ständiger Müdigkeit. Doch es gibt einige Strategien, mit denen man dagegen angehen kann.   mehr

Sonnenbrand richtig behandeln
Frau mit Sonnenbrand im Gesicht. Sonnenbrand im Gesicht ist häufig, doch auch hier sollte weitere Sonneneinstrahlung vermieden werden.

Knallrot und schmerzend

Keinen Sonnenschutz aufgetragen oder zu lange in der Sonne gelegen: Vor allem Menschen mit heller Haut entwickeln dann ruckzuck einen Sonnenbrand. Jetzt ist schnelle Linderung gefragt.   mehr

Die Dosis macht das Gift
Kinder beim Zähneputzen. Kinderzahnpasta enthält meist Fluorid

Ist Fluorid in Kinderzahnpasta gefährlich?

Weil Fluorid den Zahnschmelz härtet, schützt es vor Karies. Manche Stimmen warnen aber vor gesundheitsschädlichen Wirkungen von Fluorid. Was ist dran?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Aesculap-Apotheke
Inhaber Dr. Johannes Ungvari
Telefon 03447/31 15 57
Fax 03447/31 35 58
E-Mail aesculapapotheke@t-online.de